Why is archiving so (un)sexy again?
(Photo credits: Illustrator: Ann Kiernan for Exposing the Invisible)
KEYNOTE: Ricardo Ginés – Warum ist Archivierung für NGOs und andere Organisationen so wichtig?
Die Leiden des jungen Aaron Swartz
Warum sollten wir heute archivieren? Ist es nicht sowieso langweilig und öde?
Anhand einiger Beispiele aus dem Leben des Hackers, Internetaktivisten und Kämpfers für offene Informationen Aaron Swartz werden wir sehen, wie notwendig Archivierung heutzutage ist und warum sie tatsächlich so politisch ist. Durch seinen eklektischen Geist gelang es Aaron Swartz, seine Liebe zu Bibliotheken und zur Wissenschaft mit tiefgreifenden Untersuchungen zu verbinden, wobei er sich großer Repression ausgesetzt sah und in der Zwischenzeit die Notwendigkeit von Open-Source-Software und offenen digitalen Archiven erkannte.
Ricardo Ginés leitet jetzt das Tactical Techs Archive-Projekt – sowohl physisch als auch online. Er hat zuvor mit dieser NGO zusammengearbeitet, insbesondere in Bezug auf deren Ermittlungssegment, Exposing the Invisible, da sein Hintergrund nicht so sehr der eines Archivars, sondern eher der eines Journalisten ist. Vor der Archivierung arbeitete er insbesondere in Projekten des investigativen Journalismus. Daneben hat er sich vor allem aufgrund der Corona-Epidemie ein neues Interessens- und Forschungsfeld erschlossen: Studien zu Bibliotheken und Archiven. Langsam begann er nämlich, den gemeinsamen Boden von Archivierung und Recherche zu erkennen. Ursprünglich aus dem Baskenland, Spanien, studierte er Philosophie und Politikwissenschaften in Deutschland, wo er im Alter von 22 Jahren mit dem Publizieren begann und als Redaktionsassistent bei der Berliner Zeitschrift „Lettre International“ arbeitete. Danach verbrachte er 11 Jahre in Istanbul als Auslandskorrespondent für Zeitungen, Zeitschriften und Radio und trat in Live-Interviews für Fernsehsendungen auf.
Ricardo ist derzeit als Artist in Residenz bei mur.at in Graz: https://mur.at/post/2023-ricardogines/